Die Erika Klütz Schule legt besonderen Wert auf einen kreativen Umgang mit Tanz. 1946 von Erika Klütz in Hamburg gegründet, lag der Schwerpunkt der Ausbildung zunächst auf dem Bühnentanz. Heute bietet die staatlich anerkannte Ersatzschule eine Ausbildung mit der Fachqualifikation Tanzpädagogik an. Die Wurzeln der Schule sind bis heute erhalten geblieben. Die Schüler:innen erlernen eine Vielzahl von Tanzstilen, erhalten eine fundierte choreografische Grundausbildung und sammeln wertvolle Bühnenerfahrungen in interdisziplinären Projekten. Darüber hinaus wird ein lebhaftes Interesse an der pädagogischen Praxis gefördert und ein umfassendes Wissen in der Theorie vermittelt.
Dreißig Jahre lang wurde die Erika Klütz Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik erfolgreich von Dr. Fred Eckhard geleitet. Der promovierte Ethnologe, studierte Tanzpädagoge und Tänzer übergab die staatlich anerkannte Berufsfachschule für Tanz und Tänzerische Gymnastik im Sommer 2023 an seine Nachfolgerin Suse Tietjen.
Suse Tietjen absolvierte ihre Tanzausbildung von 2005 bis 2008 an der Erika Klütz Schule. Anschließend erwarb sie einen Bachelor of Arts in Erziehungs- und Bildungswissenschaft an der Universität Hamburg sowie einen Master of Fine Arts in Choreografie mit Auszeichnung an der Roehampton University in London, UK. Neben ihrer langjährigen Tätigkeit als Tanzpädagogin und Dozentin an der Erika Klütz Schule gründete Tietjen ihre eigene Tanzkompanie. Heute ist sie eine erfolgreiche Choreografin und Künstlerin in Hamburg.
Suse Tietjen verbindet eine langjährige kreative Zusammenarbeit mit Dr. Fred Eckhard, der weiterhin als Dozent an der Schule tätig ist. Unterstützt wird Tietjen von der bildenden Künstlerin Maria Gibert sowie der Tanzpädagogin und Biologin Dr. Katja Dominik, die beide als stellvertretende Schulleitung der Ausbildungsschule fungieren.
Das Gebäude der Schule in der Daimlerstraße 71 a in Hamburg-Bahrenfeld bietet neben zwei großzügigen, lichtdurchfluteten Tanzstudios mit professionellem Schwingboden einen einladenden Theorieraum, eine gut ausgestattete Bibliothek sowie einen großzügigen Aufenthaltsbereich mit gemütlichen Sitzgelegenheiten und einer Küche. Verschiedene Bühnen Hamburger Theater sowie alternative Orte für die Darbietung von Tanz bieten darüber hinaus Raum für Schulaufführungen und choreografische Präsentationen. Hierzu gehören Kampnagel, das Hamburger Sprechwerk, die Halle 424, das Woods Art Institute, die XponArt Gallery sowie zahlreiche öffentliche Orte in der wunderschönen Hansestadt.
Die Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik wurde 1946 von Erika Klütz als staatlich genehmigte private Berufsfachschule in Hamburg gegründet. Zunächst war die Schule Ausbildungsstätte für professionelle Tänzer:innen sowie für Bühnentanzpädagogik. Die Absolvent:innen tanzten im Corps de Ballet, als Solist:innen, wurden Trainingsleiter:innen, Ballettmeister:innen und Dozent:innen an Tanzakademien oder waren als freischaffende Künstler:innen tätig.
Mit dem Ausbildungsgang zu staatlich geprüften Gymnastiklehrer:innen, Schwerpunkt Tanz und tänzerische Gymnastik, öffnete sich die Schule einem breiteren Publikum. Schüler:innen ohne professionelle Tanzerfahrung können die Ausbildung nutzen, um die Grundlage für eine weiterführende Tanzkarriere zu legen oder um den Beruf der Tanzpädagogik zu ergreifen.
Erika Klütz begann ihre Karriere als klassisch ausgebildete Tänzerin in Schwerin und Rostock. Doch sie erkannte schnell, dass nur der moderne Tanz das Lebensgefühl der Zwanzigerjahre einfangen konnte. Also verließ sie ihre Stelle als Solotänzerin und begann 1929 ihr Studium in Berlin und Dresden, wo sie ihre Ausbildung abschloss. Mary Wigman engagierte sie sofort als Assistentin, und sie unterrichtete sowohl Anfänger:innen als auch Kinderklassen.
Nach ihrer Zeit in Mary Wigmans Tanzgruppe war sie von 1936 bis 1939 Lehrerin an den „Meisterstätten für Tanz“ in Berlin. Während des Krieges arbeitete sie als Ballettmeisterin und Solotänzerin am Staatstheater Schwerin und leitete die Tanzabteilung am Mecklenburgischen Konservatorium.
Nach dem Krieg wurde sie Ballettmeisterin und leitete die Kinder- und Eleven:innenausbildung an der Hamburgischen Staatsoper. Sie prägte nicht nur die Wiederaufnahme des Ballettbetriebs, sondern auch den ersten Ballettabend nach dem Krieg. Inspiriert von ihrer Zusammenarbeit mit Mary Wigman eröffnete sie später ihre eigene Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik, die bis heute ihren einzigartigen Stil bewahrt.