Das Erika Klütz & DOCK 11 Archiv ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit, die das Ziel hat die Geschichte und Dokumente von Erika Klütz sowie der Erika Klütz Schule zu digitalisieren und zugänglich zu machen.
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Im Jahr 2021 beauftragte Dr. Fred Eckhard Ritu Mittal, Materialien aus dem Archiv von Erika Klütz für eine Ausstellung zum 75-jährigen Bestehen der Erika Klütz Schule zusammenzustellen. Dabei wurden Fotografien, pädagogische Konzepte, ein Briefwechsel zwischen Erika Klütz und Mary Wigman sowie Texte von 1947 entdeckt.
2022 erhielten Ritu Mittal, Suse Tietjen, Maria Gibert und Kirsten Seeligmüller ein Stipendium der Akademie der Künste Berlin, um das Archiv weiter zu bearbeiten. Die Materialien wurden gesichtet, digitalisiert und übersetzt.
Besondere Bedeutung hat das Archiv, da das Berliner Tanzarchiv 1943 bei einem Luftangriff zerstört wurde. Die erhaltenen Dokumente von Erika Klütz bewahren wichtige tanzpädagogische Konzepte aus den Jahren 1936 bis 1939.
Seit Sommer 2024 wird der Nachlass im Deutschen Tanzarchiv Köln archiviert und schrittweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Das Projekt Erika Klütz & Dock 11 Archiv hat zum Ziel, die Materialien des Archivs zu digitalisieren, strukturiert zugänglich zu machen und Konzepte für die Nutzung im Unterricht der Erika Klütz Schule sowie im DOCK 11 zu entwickeln.
Wichtig ist, das künstlerisch-pädagogische Werk von Erika Klütz für Tanzwissenschaftler:innen und -pädagog:innen zu erschließen und bekannt zu machen. Fachliche Einschätzungen übernehmen Suse Tietjen (Leiterin der Erika Klütz Schule), Kirsten Seeligmüller (ehemalige Schülerin und Assistentin von Erika Klütz) und Maria Gibert (Grafikerin). Ziel ist es, das Archiv in den Lehrplan der beiden Institutionen zu integrieren und Inhalte für Ausstellungen und Publikationen bereitzustellen.
Zukünftige Projekte, wie „Karte versus Kopie“ von Ronja Kasemi, werden das Archiv mit anderen Konzepten vergleichen und in moderne pädagogische Ansätze integrieren.
Erika Klütz begann ihre Tanzkarriere als klassisch ausgebildete Tänzerin in Schwerin und Rostock. Doch sie spürte bald, dass nur der moderne Tanz, mit seiner Technik, die aus natürlichen Bewegungsmöglichkeiten entwickelt wurde, in der Lage war, das veränderte Lebens- und Zeitgefühl der zwanziger Jahre zu reflektieren und auszudrücken. 1929 verließ sie ihre Position als Solotänzerin in Rostock, um zu studieren – zunächst an der Wigman Schule in Berlin, dann in Dresden, wo sie ihre Abschlussprüfung ablegte. Direkt nach ihrem Abschluss wurde sie von Mary Wigman als Assistentin engagiert, um dort die Anfänger- und Kinderklassen zu unterrichten.
Nach einem Engagement in der Mary Wigman Tanzgruppe, die auf ausgedehnten Gastspielreisen in ganz Europa zu sehen war, arbeitete Erika Klütz von 1936 bis 1939 an den „Meisterstätten für Tanz“ in Berlin. Während des Zweiten Weltkriegs war sie von 1939 bis 1945 Ballettmeisterin und Solotänzerin am Staatstheater Schwerin und leitete die Tanzabteilung des Mecklenburgischen Konservatoriums.
Nach dem Krieg zog Erika Klütz nach Hamburg, wo sie Ballettmeisterin und Leiterin der Kinder- und Elevenausbildung an der Hamburgischen Staatsoper wurde und dort den ersten Ballettabend nach dem Krieg inszenierte. Eine der damaligen Kritiken bescheinigte ihrer Arbeit: „Hier wirkt eine Phantasie, die, im ursprünglich Tänzerischen verankert, unter lebendiger Einbeziehung des Raumes bis zur ausdrucksvollen Gestaltung des Allgemein-Menschlichen vorstößt.“ Nachdem der in Gefangenschaft geratene Ballettmeister Max Aust zurückkehrte, entschloss sich Erika Klütz, 1946 ihre eigene Schule für Theatertanz und Tanzpädagogik in Hamburg zu gründen.
Durch ihre jahrelange Zusammenarbeit mit Mary Wigman – und später mit Marianne Vogelsang und Harald Kreutzberg – entwickelte Erika Klütz ihren eigenen Stil. Ihr Ansatz, der Offenheit gegenüber alten und neuen Tanzformen, Improvisation und die Arbeit an eigenen Tanzschöpfungen betont, prägt noch heute die Ausbildung an der Erika Klütz Schule. Diese Tradition, die Erika Klütz vor knapp 80 Jahren begann, ist auch heute noch lebendig und verbindet die professionelle Praxis mit interdisziplinären Projekten in der Ausbildung.
Die digitale Datenbank (Synologyserver) Erika Klütz Archiv wurde gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.
Die digitale Datenbank (Synolgyserver) vom DOCK 11 wurde gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien im Programm NEUSTART KULTUR sowie des Förderprogramms KULTUR.GEMEINSCHAFTEN der Kulturstiftung der Länder.
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